Naturschutzgebiet

Die ausgedehnte Teichlandschaft in Riddagshausen ist auf die Tätigkeit der Zisterziensermönche zurückzuführen, die die damals sehr sumpfige Gegend entwässerten und Fischteiche anlegten. Von den ehemals 28 Teichen existieren heute noch 11, wovon der Schapenbruchteich, der Mittelteich und der Kreuzteich die größten sind. An den Teichen findet man eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt vor. Viele seltene Vogelarten sind hier zu Hause, von der Krickente bis zum Eisvogel, vom Zwergtaucher bis zur Rohrweihe.

Das Naturschutzgebiet weist einen außergewöhnlichen Reichtum an verschiedenen Lebensräumen auf. Neben den großen Teichen mit ihren zum Teil breiten Schilf- und Weidengürteln gibt es Feuchtwiesen, Magerrasen, Heckenstreifen, Baumreihen und den alten Eichenbestand in der Buchhorst. Sie alle beheimaten zahlreiche Libellen-, Heuschrecken-, Tag- und Nachtfalterarten sowie rund 600 Pilz- und 700 Pflanzenarten.

Ab dem 19. Jahrhundert setzten sich viele Persönlichkeiten aus Braunschweig und Riddagshausen für den Erhalt des Teichgebiets in seiner ursprünglichen Natürlichkeit ein, so z. B. Prof. Dr. Johann Heinrich Blasius mit seinen Söhnen, die dort umfangreiche Feldbeobachtungen durchführten, der Studienrat Gerhard Schridde oder die Familie Nehrkorn vom Klostergut Riddagshausen. Insbesondere den Bemühungen des Braunschweiger Arztes Dr. Otto Willke war es zu verdanken, dass das Teichgebiet Riddagshausen 1936 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und einem weiteren Heranrücken der städtischen Bebauung an die Teiche auf diese Weise Einhalt geboten werden konnte. Nachdem im Jahr 1936 Riddagshausen zum Naturschutzgebiet erklärt worden war, erfolgte 1965 die Einstufung zum „Europa-Reservat“.

Seit 2002 ist das Naturschutzgebiet Riddagshausen als Europäisches Vogelschutzgebiet gemeldet und erhielt 2005 den Status FFH-Gebiet (Schutzgebiet nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU). Die Teichlandschaft ist damit ein wichtiger Baustein des europaweiten Schutzgebietssystems „Natura 2000“ und besitzt eine große Bedeutung als Lebensraum sowie als Rast- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche, z. T. seltene Tierarten.

Seit 2015 können sich Besucher im Naturerlebniszentrum Haus Entenfang am Nehrkornweg über das Naturschutzgebiet und seine verschieden Tier - und Pflanzenarten informieren.

Faltblatt Naturschutzgebiet
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