Klosterkirche

Ein historisches Meisterwerk der Gotik und Ort lebendiger Gottesdienste und Kultur

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Die Klosterkirche Riddagshausen gehört nach dem Magdeburger Dom zu den ältesten gotischen Bauwerken in Deutschland. Sie ist nicht nur ein bedeutendes historisches Gebäude, sondern auch ein lebendiger Ort des Glaubens. Jeden Sonntag um 11:00 Uhr wird hier der Gottesdienst gefeiert. Die Kirche steht zudem täglich für Besichtigungen und persönliche Andacht offen. Auch Taufen, Trauungen sowie Silberne und Goldene Hochzeiten können hier gefeiert werden.

Für Interessierte bieten wir regelmäßige Führungen durch die Klosterkirche, den Klostergarten und den ehemaligen Gutspark an. Auf Wunsch sind auch Kompaktführungen durch das gesamte Kloster möglich, die einen tiefen Einblick in die Geschichte und Architektur dieses einmaligen Ortes gewähren.

Musikalische Höhepunkte erleben Sie bei unseren Gottesdiensten und Veranstaltungen. Kantor Hans-Dieter Karras, der Posaunenchor der Propstei Braunschweig und andere Chöre, Ensembles sowie Gastorganisten gestalten ein abwechslungsreiches Konzertprogramm und bereichern die Gottesdienste mit besonderer Musik.

Musik in der Klosterkirche

Kirchenmusik spielt eine wichtige Rolle in der Klosterkirche.

Im Jahr 2010 fanden hier allein 28 Konzerte statt, die rund 10.000 Besucher anzogen. Dabei spielt die Orgel naturgemäß die Hauptrolle. Kantor Hans-Dieter Karras spielt zu allen christlichen Festen Orgelkonzerte, die das Thema des Festes musikalisch aufnehmen und reflektieren. Ein besonderer Höhepunkt ist in jedem Jahr der Riddagshäuser Orgelsommer, der von ihm mit internationalen Orgelvirtuosen gestaltet wird.

Mit den beiden gregorianischen Scholen knüpft Kantor Karras an die klösterliche Tradition an.

Der Posaunenchor der Propstei Braunschweig unter Leitung von Jürgen Schwanke wurde 1950 in Riddagshausen gegründet und ist der Klosterkirche sehr verbunden. Jeder zweite Gottesdienst im Monat ist ein Bläsergottesdienst mit dem Posaunenchor. Alle Gottesdienste im Klostergarten werden vom Posaunenchor musikalisch gestaltet.

Geschichte der Klosterkirche

Vom Zisterzienserkloster zur evangelischen Gemeindekirche

Zahlreichen Frauen und Männern erschien die frühmittelalterliche Kirche mit ihren großen, reich gewordenen Klöstern, ihren mächtigen Kathedralkapiteln als zu prunkvoll. Mönche verließen die großen Klöster und gingen in Rückbesinnung auf das orientalische Wüstenmönchtum in abgelegene Gegenden. Hier waren es vor allem Sumpfgebiete.
Ihre Lebensweise war auffallend – auffallend einfach in Kleidung und Nahrung. Schmucklos, kahl und ohne Türme sollten auch ihre Klöster sein. Die neuen Mönche zeigten Verbundenheit mit der Schöpfung, regulierten Naturkräfte, legten Teiche an, bearbeiteten Steine und Metalle, ernteten Getreide und Obst.

Im Jahr 1145 hatte sich der erste kleine Konvent, von seinem Mutterkloster Amelungsborn ausgesandt, östlich von Braunschweig in Riddagshausen (ursprünglich: Cella Sanctae Mariae „Marienzelle“) niedergelassen. Der welfische Ministeriale Ludolf von Wenden stiftete ihnen dort ein Gut, das durch Herzog Heinrich den Löwen vermehrt und durch Papst Eugen III. bestätigt wurde.
Nach arbeitsreichem Beginn erlebte das Kloster im 13. Jahrhundert seine Blütezeit, in einer Epoche unvergleichlicher Bautätigkeit. So erhebt sich die Klosterkirche als Basilika über einem kreuzförmigen Grundriss mit dreischiffigem Langhaus, Querhaus und Chor, 86 m in der Länge, 30 m breit.

Einen Kirchturm hat sie, den Regeln des Ordens entsprechend, nicht. Das Geläut birgt der Dachreiter, auch Wahrzeichen der Zisterzienser. Einer der geistigen Väter des Ordens, Bernhard von Clairvaux, äußerte sich zum Sinn der Klosterbauten: „O wahrhaft ruhiger Ort, den ich würdig erachte, ein Ruhegemach genannt zu werden. Diese Schau flößt keinen Schrecken ein, sondern sie labt.
Seit der Reformation ist diese Kirche nun schon evangelische Gemeindekirche, aber mit ihrem Namen „Klosterkirche Riddagshausen“ und mit ihren architektonischen Merkmalen, die man viel besser besuchen als beschreiben sollte, gibt sie nach wie vor zisterziensische Herkunft zu erkennen und steht mit ihren Mauern, Teichen und Dämmen in einer naturgeschützten Landschaft, die zum Auftanken von Geist, Seele und Kraft einlädt.

Von der frühen Anlage sind die Kirche (1275), die Siechenkapelle (1305), ein Stück Klostermauer und der Zugang zum Kloster, das romanische Nordtor-Gebäude (1147) mit der Torkapelle und der Pförtnerzelle erhalten. Diese Kapelle war auch für den Gottesdienst der Fremden bzw. der Frauen bestimmt.

Das in das Mittelschiff führende, große spitzbogige Portal ist trotz aller asketischen Bauweise reich ausgestattet. Im Bogenfeld steht die Gottesmutter Maria mit dem Kind im burgundischen Stil des 13. Jahrhunderts.

Die reich verzierte Kanzel von Zacharias König aus dem Jahr 1622 stützt sich auf Mose, der die Gesetzestafeln in der Rechten hält. Der Kanzelaufgang zeigt Stationen aus dem Leben Jesu. Am 10. August 1568 wurde die letzte katholische Messe gelesen, am 11. August der erste evangelische Gottesdienst gefeiert. Das Kloster wurde zur Schule umgebildet, später zum Predigerseminar.

Das sechseckige Taufbecken von 1562 besteht aus Elmkalkstein. Darüber befindet sich ein prachtvoll geschnitzter, um 1620 geschaffener Baldachin, in feiner Säulenarchitektur, der wie ein zweistöckiger Rundtempel aussieht. Das Hauptbild zeigt die Taufe Christi am Jordan.

Der mächtige Hochaltar (1735) beherrscht mit seinen wichtigen Szenen (letztes Abendmahl – Kreuzigung – Auferstehung) den Hohen Chor.

Ausführlichere Informationen und Neuigkeiten über Veranstaltungen in der Kirche finden Sie auf der Webseite der Klosterkirche Riddagshausen.