Klostergarten Riddagshausen

In Klostergärten finden wir die Ursprünge unserer heutigen Gartenkultur. Mönche führten zahlreiche Heil- und Nutzpflanzen bei uns ein und hatten schon vor 1000 Jahren ausgefeilte Anbautechniken entwickelt, die bis heute Standard für unsere Nutzgärten sind.

Auf der Ostseite der Klosterkirche wurden Teile des alten Klostergartens rekonstruiert. Grundlage der Rekonstruktion bilden die Gartenbeschreibung des Abtes Walahfrid Strabo (808-849), das Capitulare de villis Karls des Großen von 795 und der St. Galler Klosterplan.

Der Klostergarten wurde von dem Pflanzen- und Gartenexperten Burkhard Bohne konzipiert, der ihn auch leitet. Seit 2004 ist der Garten für Besucher geöffnet.

Zielgruppe des Klostergartens

Der Klostergarten ist ein Schaugarten, der allen Menschen offen steht. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Hobbygärtner oder Unerfahrene jeder kann den Garten auf seine Art erleben: Kräuter entdecken, die aus der Küche bekannt sind; historische Obstsorten mit fremd klingenden Namen kennenlernen; sich über die Kultivierung der Pflanzen in Hochbeeten informieren dies und vieles andere ist im Klostergarten möglich.

Aufgrund des besonderen Ortes auf dem ehemaligen Klostergelände ist der Klostergarten auch ein Ort der Einkehr. Hier kann man Stille erleben, spirituelle Erfahrungen machen, die Natur und Gott, ihren Schöpfer, neu entdecken.

Mit dem Klostergarten Riddagshausen wurde ein kleiner Teil der Anlage des früheren Zisterzienserklosters nachgebildet. Die hier kultivierten Pflanzen zeigen auch die Lebensart und -einstellung der Mönche. Durch seine Lage abseits der Hauptwege lädt der Klostergarten ein, Ruhe und Abgeschiedenheit zu genießen.

Wesentliche Bestandteile des Klostergartens sind:

  • Der Kräutergarten
  • Der Gemüsegarten
  • Der Obstgarten

Der Kräutergarten

Im Mittelalter waren Klöster die Heilzentren für die ländliche Bevölkerung. Daher wurde an der Klosterkirche ein Kräutergarten nach den Angaben des Abtes Walahfrid Strabo angelegt. Bereits im Mittelalter bekannte und vielfach noch heute geschätzte und genutzte Heilkräuter und Färberpflanzen werden dort in Holz-Hochbeeten kultiviert.

Der Gemüsegarten

Klöster versorgten sich mit frischem Gemüse stets selbst. Dies veranschaulicht ein direkt hinter dem Chorabschluss der Klosterkirche angelegter Gemüsegarten, der sogenannte Abtsgarten, in dem zahlreiche traditionell genutzte Gemüse und Küchenkräuter kultiviert werden. Dabei handelt es sich um Landsorten alte, teilweise vom Aussterben bedrohte Sorten mit überwiegend regionaler Bedeutung, die in dieser Gegend durch Auswahl und Züchtung entstanden sind.

Der Obstgarten

Klöster waren auch im Obstbau stets Selbstversorger. Auf Karl den Großen geht eine Pflanzenliste zurück, die auch verschiedene Obstsorten für seine Landgüter vorschreibt. Im südlichen Teil des Geländes, an der Siechenkapelle, wurde daher eine Obstwiese mit Äpfeln, Birnen, Quitten und Mispeln angelegt. Man pflanzte auch hier Sorten, die in unserer Region gezüchtet wurden und auch heute noch eine gewisse wirtschaftliche oder historische Bedeutung haben.

Die Siechenkapelle diente im Mittelalter als Kapelle für die Kranken, deren Unterkunft sich an die Kapelle anschloss. Um ihre Genesung zu fördern, legte man den Obstgarten am Krankenflügel an, damit sie sich am Zauber der Blüten und ihrem Duft erfreuen konnten.

Kontakt

Fachliche Leitung:

Burkhard Bohne

Telefon: (0160) 90 60 78 09

www.burkhard-bohne.de

 

Öffnungszeiten

täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr

 

Öffentliche Führungen mit Kaffeetrinken (Spende erwünscht): zwischen Mai und Erntedankfest an jedem ersten Sonntag im Monat. Beginn jeweils um 15.00 Uhr.

 

Sondertermine für Gruppen nach Anmeldung bei Burkhard Bohne

 

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